Urlaub im Allgäu
Müll richtig trennen in Ferienwohnungen: Tipps für Vermieter
Wer eine Ferienwohnung vermietet, kennt das Szenario: Die Gäste reisen ab, und in der Küche stapeln sich Müllbeutel, bei denen man sich fragt, ob überhaupt irgendeine Form der Trennung stattgefunden hat. Pizzakartons im Restmüll, Joghurtbecher mit Deckel im Gelben Sack, und die Bananenschale hat es irgendwie in den Papiermüll geschafft. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch teuer werden, wenn die Mülltonnen ständig überfüllt sind oder falsch befüllt werden.
Dabei liegt das Problem meist nicht an bösem Willen. Viele Gäste sind schlichtweg überfordert – besonders, wenn sie aus Regionen kommen, wo Mülltrennung anders gehandhabt wird oder aus dem Ausland anreisen. Was in Bayern selbstverständlich ist, kann anderswo völlig fremd sein.
Die Grundausstattung macht den Unterschied
Der erste Schritt zu besserer Mülltrennung beginnt mit der richtigen Ausstattung. Ein einzelner Mülleimer unter der Spüle reicht schlicht nicht aus. Mindestens drei separate Behälter sollten es sein: einer für Restmüll, einer für Verpackungen und einer für Biomüll. Wenn Platz vorhanden ist, kommt noch ein Behälter für Papier dazu.
Dabei müssen es keine teuren Designer-Modelle sein. Einfache, aber deutlich beschriftete Behälter erfüllen ihren Zweck. Wichtig ist, dass sie groß genug sind und sich leicht öffnen lassen. Treteimer haben sich bewährt – niemand möchte beim Kochen ständig mit schmutzigen Händen Deckel hochheben.
Klare Ansagen statt komplizierter Systeme
Die beste Mülltrennung nützt nichts, wenn niemand sie versteht. Eine übersichtliche Anleitung direkt in der Küche ist Gold wert. Dabei sollte man auf komplizierte Regelwerke verzichten. Stattdessen helfen visuelle Hilfen: Piktogramme oder Fotos von typischen Beispielen, die zeigen, was in welchen Behälter gehört.
Besonders bewährt hat sich ein laminiertes A4-Blatt an der Küchenwand mit den wichtigsten Grundregeln. Dort können auch regionale Besonderheiten erklärt werden – etwa dass in manchen Gemeinden Tetrapaks in den Gelben Sack gehören, in anderen aber zur Papiertonne. Für Gäste, die etwa einen gut organisierten Wertstoffhof in Rosenheim nutzen möchten, wenn größere Mengen anfallen, lohnt sich ein zusätzlicher Hinweis auf lokale Entsorgungsmöglichkeiten.
Die Sache mit dem Biomüll
Biomüll ist oft der kniffligste Teil. Gerade im Sommer entwickelt er schnell unangenehme Gerüche, was Gäste dazu verleitet, organische Abfälle lieber in den Restmüll zu werfen. Ein kleiner Biomülleimer mit gut schließendem Deckel und kompostierbaren Tüten schafft Abhilfe. Auch ein Hinweis, dass die Biotonne täglich oder zumindest jeden zweiten Tag geleert werden sollte, verhindert unangenehme Überraschungen.
Manche Vermieter setzen auf einen kleinen Komposthaufen im Garten – das funktioniert allerdings nur, wenn die Ferienwohnung ebenerdig liegt und die Gäste motiviert sind, nach draußen zu gehen. In der Praxis bleibt der Kompost dann oft ungenutzt.
Praktische Tipps für den Alltag
Ein häufiges Problem: Gäste wissen nicht, wohin mit speziellen Abfällen wie Glasflaschen oder Altbatterien. Eine kleine Kiste für Glas und eine für Sondermüll, die explizit beschriftet sind, schaffen Klarheit. Wer mag, kann auch einen kurzen Hinweis zur nächsten Glascontainer-Sammelstelle in der Willkommensmappe hinterlegen.
Interessanterweise haben Gäste, die gezielt Landurlaub machen – etwa beim Urlaub auf dem Bauernhof im Allgäu – oft ein besseres Verständnis für Mülltrennung und Nachhaltigkeit. Sie kommen häufig mit der Einstellung an, die Umwelt respektieren zu wollen. Bei Stadtgästen oder internationalen Besuchern braucht es manchmal mehr Anleitung.
Motivation durch positive Kommunikation
Statt mit erhobenem Zeigefinger zu arbeiten, funktioniert positive Kommunikation besser. Ein freundlicher Hinweis in der Willkommensmappe, dass die Region stolz auf ihre Recyclingquote ist und jeder Beitrag zählt, kommt gut an. Manche Vermieter arbeiten mit kleinen Anreizen: Wer ordentlich trennt, bekommt ein kleines Dankeschön in Form einer regionalen Spezialität für den nächsten Aufenthalt.
Auch der Verweis auf die Bedeutung für die lokale Umwelt kann helfen. Gäste, die beispielsweise aus urbanen Gegenden anreisen und vielleicht zuvor andere Reiseziele in Deutschland erkundet haben, schätzen oft die intakte Natur im Allgäu – und sind bereit, dafür einen kleinen Beitrag zu leisten.
Die Realität anerkennen
Trotz bester Vorbereitung wird es immer Gäste geben, die Mülltrennung ignorieren. Das gehört dazu. Wichtig ist, ein System zu haben, das im Zweifelsfall schnell korrigiert werden kann. Durchsichtige Müllbeutel erleichtern die Kontrolle erheblich – so sieht man auf einen Blick, ob nachsortiert werden muss.
Manche Vermieter nehmen sich nach jedem Gästewechsel zehn Minuten Zeit, um die Mülltrennung zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Das ist zwar zusätzliche Arbeit, erspart aber Ärger mit der Müllabfuhr und hält die Entsorgungskosten im Rahmen.
20.10.2025